Ein wahres Schabbaterlebnis auf chassidische Art!
Das Schabbatseminar mit Reb Chaim of Yerushalaim, welches die Jewish Experience in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum „Amichai“ vom 18. bis 20. Februar veranstalteten, wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis! Am Donnerstag bereiteten wir uns in einem ungewöhnlichen Workshop auf den bevorstehenden Schabbat. An diesem Abend backten wir Chalot und hörten Lebensgeschichten, die Reb Chaim of Yerushalaim, ein Breslaver Chassid mit sich brachte. Der Backkurs sollte verschiedenen Menschen gewidmet werden, die in schwierige Lebenslagen geraten sind und im Allgemeinen allen, die in Not sind. Die Schabbatbrote sollten mit der kavana Absicht gebacken werden, dass diese Menschen sehr bald Hilfe erhalten. Nach den rührenden Geschichten konnte sich jeder als talentierter Bäcker ausprobieren. Bei musikalischer Begleitung wurden durch zwei Gruppen zwei verschiedene Chalaarten zubereitet, die am darauffolgenden Tag den Schabbattisch schmücken sollten.
Am Freitag folgte nach dem traditionellen Kerzenzünden ein lebendiges Kabbalat Schabbat-Gebet, geleitet von unserem aktiven Teilnehmer Michael Adler, dessen wunderschöne Stimme den Raum mit bekannten Melodien füllte. Sodann kamen die Teilnehmer beim chassidischen Tisch mit bezaubernden Geschichten von Reb Chaim und schönen Schabbatliedern zusammen. Da zum traditionellen Schabbat auch schöne Kleider gehören, brachte Reb Chaim königliche Trachten aus Israel, die jede Dame und jeder Herr anprobieren durfte, um sich als Schabbatkönig/-in einmal zu füllen. Unser Gast brachte nicht nur die mystische Luft von Jerusalem und Tiberias mit sich, sondern auch 30 Kilogramm vom authentischen Jeruschalmi Kigl (Kartoffelauflauf, zubereitet nach einem geheimen Rezept). Diesen verteilte Reb Chaim an die 70 Teilnehmer mit herzlichen Segen, die typisch für einen authentischen chassidischen Tisch sind. Erstaunlich wie gut jeder Segen zu dem jeweiligen Empfänger passte, wie feinfüllig Reb Chaim die für ihn noch unbekannten Menschen durchschaute, um sie mit einem positiven Wort zu laden! Nach dem Essen sprach Reb Chaim über Beziehungen und das Glück, darüber, wie wichtig es ist, in jedem Ereignis seines Lebens einen besonderen Sinn zu erkennen und immer positiv alles, was mit einem passiert, zu betrachten. Er beleuchtete das chassidische Konzept von gilgul (Wiedergeburt), nach dem jeder Mensch in diese Welt kommt, um eine besondere Aufgabe zu erfüllen, demgemäß im Leben eines Menschen nichts zufällig passiert, keine Begegnung sinnlos und keine Panne katastrophal ist. Seine Ideen verpackte Reb Chaim in Lebensgeschichten, die genauso wahr wie wundersam waren.
Am Samstag Nachmittag ging es dann nach dem Kiddusch weiter mit dem chassidischen Tisch, wonach Reb Chaim die unglaubliche Geschichte eines Anwalts erzählte, der dadurch bekannt wurde, dass er in 42 Jahren nie einen Diebstahlfall verlor, aber von dem nicht einmal seine Kinder wussten, dass er hunderten von verzweifelten Menschen, die auf den Strassen von Detroit dahinvegetierten zu Obdach, Arbeit und einem neuen Leben verhalf.
Der inspirierende Schabbat endete mit einer magischen Havdala-Lichter-Zeremonie und der anschließenden Melawe Malka - der Mahlzeit der Könige, bei der noch viele Lebensweisheiten diskutiert wurden und jeder die warme Atmosphäre genießen konnte.
Von vielen Ideen, die an diesem Schabbaton gebracht wurden, kann vielleicht eine als Motto dieses Schabbatons gelten: „Lo alecha hamelacha ligmor...“ - „Du bist nicht verpflichtet, die Sache zu vollenden...“, aber „Du musst aktiv werden!“
Besonderer Dank für die Hilfe bei diesem Schabbaton gebührt der Vizepräsidentin der J-Exp Inna sowie unseren aktiven Mitgliedern Boas, Benny, Ori, Nussen und Michal!
Danke für Euer Engagement und bis bald auf dem nächsten J-Exp Event!
Wenn Du Dich auch bei der Vorbereitung der J-Exp Projekte engagieren willst, schicke uns eine Nachricht auf info (at) j-exp.de. Durch das Engagement unserer Teilnehmer können wir unsere Programme noch schöner und vielfältiger gestalten! Weitere Bilder findet in der Gallery.