Paraschat Pekudei - Die Silberspende
Der Thora-Wochenabschnitt Pekudei beginnt mit der Aufzaehlung der verschiedenen Materialien, die vom Juedischen Volk fuer den Bau des Mischkan - das mobile Heiligtum, welches die G"ttliche Gegenwart waehrend der Wanderung der Kinder Israel durch die Wueste "beheimatet" hat - gespendet wurden.
Die Spenden beinhalteten: Gold fuer die Geraetschaften des Mischkan (wie die Menora, die Bundeslade, ect.) sowie fuer die Beschichtung der Wandplatten; Silber fuer die Bodensockel, in welche die Wandplatten eingelassen wurden; Kupfer fuer den (Opfer-) Altar sowie das Waschbecken; Holz fuer die Wandplatten und die Pfosten; verschiedenfarbig gefaerbte Wolle und feingesponnenes Leinen fuer die Wandteppiche sowie fuer die Bekleidung der Priester; Ziegenhaar und Tierfelle fuer die Deckenverkleidung; verschiedene Edelsteine fuer Ephod und Choschen (die Schuerze und die Brustplatte, die vom Hohepriester getragen wurden); Oel fuer das Licht der Menora und Gewuerze fuer die Herstellung von Ketoret (das Raeucheropfer) -- insgesamt fuenfzehn Materialien. Bei vierzehn von den fuenfzehn Materialien gab jeder Jude das (Material) und soviel er oder sie spenden wollte und konnte. Die Art und die Menge der gespendeten Materialien waren alleine abhaengig vom Vermoegen sowie der Grosszuegigkeit des Spenders.
Die einzige Ausnahme hiervon stellte das Silber fuer die Bodensockel, die Basis des Mischkan, dar. Hier ordnete G"TT an, dass jeder einzelne Jude exakt einen halben Schekel Silber zu geben hatte - "der Reiche gebe nicht mehr und der Arme gebe nicht weniger" [aus dem Abschnitt "Schekalim" (Schemot 30:15), welcher anlaesslich des beginnenden Monats Adar, an dem die Halbschekelabgabe traditionsgemaess erhoben wurde, zusaetzlich gelesen wird].
Jeder einzelne von uns ist hoechst individuell: Wir unterscheiden uns in Intellekt, Charakter, Talenten, Befindlichkeiten, und so weiter. Aber wir gleichen uns alle in unserer grundsaetzlichen Verbindung zu unserem Schoepfer - in unserer immanenten Hingabe zu G"TT. Obwohl wir fuer den Bau des Heiligtums ganz individuell nach unserem Vermoegen und unserem Engagement beitragen, geben wir doch alle den gleichen Beitrag an "Silber" fuer die Basis des Mischkan. In punkto der Grundlage unserer Beziehung zu G"TT, kann der "Reiche" nicht mehr und der "Arme" nicht weniger beitragen, da wir alle gleichermassen diese innere Hingabe zu unserem Schoepfer in uns tragen.
Auf dieser Grundlage bauen wir dann unser individuelles Gebaeude, errichten wir unseren persoenlichen Mischkan fuer G"TT, ganz nach unseren Talenten, Faehigkeiten und Moeglichkeiten. Das Fundament - repraesentiert durch die Silbersockel - ist zwar nur der unterste und am wenigsten wahrnehmbare Teil dieses Gebaeudes, manchmal fuer das Auge nicht sichtbar im Boden vergraben; dieses Fundament, bestehend aus einer unveraenderlichen und absoluten Hingabe, ist aber die gemeinsame Basis, die das gesamte Gebaeude sowie alles in ihm traegt und stuetzt.
* basierend auf den Lehren des Lubavitscher Rebben.