Paraschat Schelach

Die Parascha in Kürze
  • Die Juden verlangen von Moses, Spione nach Israel zu schicken. Es werden zwölf Männer ausgesucht, die sich nach Israel begeben. Als sie zurückkommen, erzählen sie Schlechtes über das Land Israel. Sie überzeugen alle, nicht nach Israel zu gehen. G"tt bestraft diese Generation: sie werden alle in der Wüste sterben.
  • Die Pflicht, bei jedem Opfer auch noch Wein und Mehl als „Mincha“ darzubringen
  • Von jedem Teig muss ein Teil abgenommen werden, „Challa“, der dann an den Priester geht.
  • Das Gebot „Tzitzit“ an Kleidungsstücken zu befestigen, um sich an alle 613 „Mitzwot“ zu erinnern.

„Konzept“ der Woche

Man steht vor dem Einzug nach Israel. Das jüdische Volk wendet sich an Mosche mit dem Wunsch, Kundschafter ins Land zu schicken. G“tt gibt ihrem Anliegen statt. Das ist allerdings nicht selbstverständlich, denn nach all der Zeit in der Wüste und dem Erleben ständiger Wunder wird von der Nation etwas mehr Vertrauen verlangt. G“tt fügt hinzu, dass er ihnen daher Raum lasse sich zu verirren. Das heißt, dass Er es ihnen leichter macht, durch diesen Wunsch wenig Erfolg zu haben.

Paraschat Beha'alotcha

Die Parascha in Kürze
  • Aron wird beauftragt täglich die Menora zu zünden
  • Die Leviten werden für ihre Arbeit im Tempel vorbereitet
  • Die Juden, die nicht rein sind, können das Pessach-Opfer nicht bringen und bitten Moses um eine andere Möglichkeit. G-tt gibt ihnen den 14. Ijar (ein Monat nach Pesach )
  • Das Volk zieht vom Berg Sinai, Moses fertigt sich Trompeten an, um die Übersicht über die Nation zu behalten.
  • In der Wüste wird Am Israel mit dem „Man“ versorgt, doch sie sind damit nicht zufrieden und sehnen sich nach dem guten Essen Ägyptens. G-tt schickt ihnen Fleisch, doch sie sterben noch beim Essen, als Strafe für dieses Verlangen
  • Mirjam, die Schwester von Moses, und Aron sprechen üble Nachrede über Moses. Als Strafe bekommt sie „Zarat“(Aussatz)

„Dwar“ der Woche

Aron wird mit der täglichen Ehre die Menora anzuzünden bedacht. Er tut dies und wird im Talmud dafür gepriesen. Im Grunde ist es interessant, dass Aron ein Lob dafür bekommt, wenn es doch eine Ehre für ihn war. War es wirklich so schwer jeden Tag diese Arbeit zu verrichten? Im Talmud steht „Jeder Anfang ist schwer“. Ist es tatsachlich nicht umgekehrt

Paraschat Bamidbar

Die Parascha in Kürze
  • G“tt gibt den Befehl, das Volk Israel zu zählen. Es gibt eine genaue Ordnung, wie jeder der 12 Stämme in der Wüste um den Mischkan herum wohnen soll. Jeder Stamm bekommt eine Flagge und so reisen sie auch von Ort zu Ort.
  • Die Leviten werden eingeteilt und werden mit der Verantwortung für den Mischkan betraut. Jeder hat seine Arbeit, sei es bei der Aufstellung und als auch beim Hüten des Mischkans.

„Midrash“ der Woche

Das Buch Bamidbar beginnt mit einer genauen Beschreibung der von G“tt befohlenen Volkszählung. Seit dem Auszug aus Ägypten fanden zwei Zählungen statt. Schon wieder, so fragen wir uns, wird das Volk gezählt? Was ist mit den anderen Völkern, die die Tora erwähnt, über deren Größe wir nichts oder nur wenig wissen?

Es ist ein Zeichen der großen Liebe G“ttes Seinem Volk gegenüber, dass Er es immer wieder zählt, erklärt Raschi nach einem Midrasch. Dieser bezieht sich auf einen Satz in Schir Haschirim (6:8-9), der besagt: „… 60 Königinnen sind es … aber Eine ist die Liebste …“ und illustriert G“ttes Liebe zu Israel verglichen mit der Liebe zu den anderen Völkern mit folgendem Beispiel: Ein Glasperlenhändler bot auch einige echte Perlen zum Verkauf. Die Glasperlen breitete er auf dem Verkaufstisch aus und packte sie bei Geschäftsschluss ungezählt wieder zusammen. Anders handelte er mit den echten Perlen, die er hütete und bewachte, und beim Aus- und Einpacken genau zählte. Das Volk Israel wird in dem Midrasch mit echten Perlen verglichen. Wegen seiner Wichtigkeit und aus Liebe zu ihm zählt G“tt es immer wieder.

„Maisse“ der Woche

Ein Bauer bearbeitete einmal sein Feld und warf die Steine, die sein Getreide am Wachstum hinderten, auf den Weg neben seinem Feld. Er war nämlich zu faul, sich die Arbeit zu machen, sie säuberlich aufzuhäufen.

Viele Leute mussten diesen Weg täglich benutzen und empfanden die Steine als sehr störend. Aber das war dem Bauern völlig gleichgültig, denn er dachte nur an seine Bequemlichkeit.

Paraschat Behar /Bechukotaj

Die Parascha in Kürze
  • Jedes siebte Jahr ist ein Schmittah-Jahr: es wird keine Arbeit auf den Feldern ausgeübt. Was von selbst wächst, darf genommen werden, denn das Feld ist „Hefker“ – ohne Eigentümer
  • Wenn man Grundbesitz in Israel verkauft, gibt es Möglichkeiten des Rückkaufs. In jedem Fall fällt er im Jovel-Jahr, nach spätestens 50 Jahren, an den ursprünglichen Eigentümer zurück.
  • Man darf einem Knecht nicht unnötige Arbeiten geben und muss ihn gut behandeln.
  • Das Volk wird nochmals erinnert, dass das Halten der Mizwot ihm Gutes und Segen bringen wird, genauso wie bei Nichteinhalten das Umgekehrte eintreten wird: Fluch, Exil und Krieg.
  • Einmal im Jahr muss man seine ganze Herde zählen, jedes zehnte Tier absondern und es nach Jerusalem bringen. Der Besitzer hat das Recht, es für sich zu behalten und muss es nicht opfern.

„Dwar“ der Woche

(Wajikra 33:1) Zwei Mal warnt die Tora ausdrücklich vor Betrug, Übervorteilung beim Handel oder vor Zweideutigkeit im Reden. (25:14 und 25:17) Wegen des unterschiedlichen Wortlauts der beiden Stellen lehren die Chachamim, dass die eine auf geschäftliche Beziehungen hinweist und die andere auf das, was mit unserem Mund zu tun hat, wie z.B. Klatsch und Laschon Hara. Auch fügen die Chachamim hinzu, dass „onaat dwarim“, also das zweite, das Schlimmere ist. Es sagt schon König Schlomo in Mischlej18:21: „Tod und Leben stehen in der Gewalt der Zunge.“ Rebbi (Rabbi Jehuda Hanassi), so erzählt der Midrasch Wajikra Rabba zu diesem Vers, lud seine Schüler zu einer Mahlzeit ein. Auf den Tisch stellte er eine Platte mit feiner zarter Kalbszunge. Eine andere Platte war voll mit halbgaren Zungen von alten Kühen und Schafen. Die Anwesenden bedienten sich von der Platte mit den zarten Zungen und ließen die „alten Zungen“ unberührt.

Paraschat Emor

Der Wochenabschnitt in Kürze
  • Ein Kohen muss immer rein bleiben und darf sich deswegen nicht einem toten Menschen nähern. Nur bei seinen nächsten Familienmitgliedern darf er sich an der Beerdigung beteiligen und unrein werden. Der oberste Priester aber darf sich sogar dann nicht unrein machen.
  • Ein Kohen darf keine geschiedene Frau heiraten
  • Ein Kohen, der mit einem Geburtsfehler geboren wurde, darf keine Arbeit im Tempel verrichten. Ebenso wenig, wenn er nicht rein ist
  • Die „Teruma“ (Teil der Ernte, der dem Kohen gegeben wird) darf von seiner ganzen Familie gegessen werden, solange diese rein ist
  • Ein Tier darf nie am selben Tag wie seine Mutter geopfert werden
  • Es werden nochmals alle Feiertage aufgezählt
  • Die Menora muss jeden Tag im Tempel gezündet werden.
  • Jede Woche müssen frische Brote für den Tisch (Schulchan) gebacken werden.

„Midrash“ der Woche

Aus unserer Parascha lernen wir, dass ein neugeborenes Tier nur nach dem achten Tag nach seiner Geburt als Opfer dargebracht werden darf. In Bezug auf unseren Wochenabschnitt lehrt Rabbi Jitzchak, dass G“ttes Erbarmen bei Mensch und Tier gleich ist. Die Beschneidung eines Jungen darf ebenso nicht vor dem 8. Tag geschehen, damit das Neugeborene die nötige Kraft hat, um den Schmerz zu ertragen. Beim Tier gibt die Tora ihm Zeit, selbstständig auf die Beine zu kommen und der Tiermutter die Freude an ihrem Kalb zu lassen. (In vielen Psalmen lobt David die unendliche Gerechtigkeit G“ttes und erwähnt ausdrücklich, dass G“tt des Menschen wie auch des Tieres Helfer ist. Der Ausspruch Davids „G“tt hilft gleichmäßig den Menschen und den Tieren“ kann laut einem Midrasch auch als „G“tt hilft den Menschen wegen der Tiere“ gelesen werden (Wajikra Raba 27/1,2).)

In Wajikra Raba 27/1 wird gelehrt, als Alexander Makedon neben dem König von Afrika saß, um die dortige Lehrsprechung zu erlernen, kamen zwei Männer die den Richtspruch des Königs wollten: „Ich habe von meinem Nachbarn eine Ruine mit dazugehörigem Feld gekauft“, sagte der Eine, „Bei Grabungen fand ich eine Kassette mit Geld. Da ich wohl das Haus mit Boden gekauft hatte, wollte ich die Kassette dem Verkäufer zurückgeben. Er aber weigert sich den Fund anzunehmen.“