Wochenabschnitt - Hasinu/Schabbat Schuva

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Schabbat Schuwa.....


Dieser Schabbat bezieht seine Bezeichnung von der Haftara, die an ihm gelesen wird, denn sie beginnt mit den
Worten "Schuwa Israel" (Kehre zurueck Israel). Weiterhin wird die Zeitspanne zwischen Rosch HaSchana und
Yom Kippur, in der dieser Schabbat stets faellt, auch als die "Zehn Tage der Rueckkehr" bezeichnet. In der
Regel wird Teschuwa mit "Busse" und Schuwa mit "buessen" uebersetzt. Busse bedeutet soviel wie, dass es einem
leid tut, etwas falsches begangen zu haben.

Wenn wir einer anderen Person Unrecht zugefuegt haben und wir dies spaeter bereuhen, entschuldigen wir uns bei
derserlben, sagen ihr, dass es uns leid tut und hoffen, dass der oder die betreffende uns vergibt und unseren
Fehltritt vergisst. So aber verhaelt es sich jedoch nicht, wenn wir G"TT gegenueber (der Himmel moege verhueten)
eine Suende begangen haben - gemaess dem, was wir Im Mussaf-Gebet von Rosch HaSchana sagen: "Es gibt kein Vergessen
vor dem Thron Deiner Herrlichkeit". Da G"TT nun einmal nichts "vergisst", wie kann es da ein "Vergeben und Vergessen"
geben, wenn wir den Weg der Teschuwa begangen haben? Die Antwort auf diese Frage ergibt sich aus dem Wort Teschuwa
selbst. In Wirklichkeit bedeutet Teschuwa nicht bloss "zu buessen" und "dass einem etwas leid tut", obgleich beides
fuer den Prozess der Teschuwa unerlaesslich ist; Schuwa bedeutet im wortwoertlichen Sinne naemlich "Rueckkehr" bzw.
"zurueckkehren"...

Fuer G"TT sind wir keine Fremden, wir sind seine Kinder. Und die Liebe eines liebenden Vaters zu seinem Kind ist nicht
abhaengig davon, wie intelligent oder wohlerzogen dieses Kind ist. Dieser Vater liebt sein Kind zu jeder Zeit, selbst
dann, wenn es sich ungezogen verhalten hat oder dem Vater gar den Ruecken zukehrt. Der Vater wird dem Kind zurufen:
Komm zurueck zu mir!

Dies ist es, was auch G"TT uns jedes Jahr in diesen Tagen zuruft. Obgleich G"TT alle unsere Fehltritte kennt und keinen
davon vergisst, ist und bleibt Seine Liebe zu uns dennoch grenzenlos und Er laesst nichts unversucht, um uns zu Ihm
zurueckkehren lassen zu wollen. Es ist auch der ganze Sinn und Inhalt von Schabbat Schuwa: G"TT ruft uns, heim zu kehren.

Wie bereits gesagt: G"TT vergisst nicht, was geschehen ist. Aber sobald wir die falschen Wege der Vergangenheit
verlassen haben und uns wieder Seinen Wegen zuwenden, werden wir nicht mehr unserer vergagnenen Suenden wegen erinnert,
so wie der Rambam (in Hilchot Teschuwa 2:4) erklaert: "...werden wir nunmehr als komplett andere Menschen betrachtet."


* basierend auf Likutei Sichot, Vol. 2 und Vol. 34