Wochenabschnitt Yitro


Der Wochenabschnitt Yitro, der diesen Schabbat gelesen wird, ist vielleicht der Bedeutendste der Torah; er berichtet von der Uebergabe der Torah an das juedische Volk am Berg Sinai. Erst zu diesem Zeitpunkt wurden die Kinder Israel bzw. die Hebraeer, wie sie auch genannt wurden, zu Juden.

Es wird in dem Zusammenhang auch von der Offenbarung der "Asseret Dibrot" berichtet bzw. von den "Zehn Geboten", wie sie meistens ins Deutsche uebersetzt werden. Diese zehn Aussagen enthalten dabei auf den ersten Blick recht unterschiedliche Stufen von Mitzwoth. Die erste Aussage "ICH bin HASH"M Euer G"TT" sowie das darauf folgende Verbot der Goetzenanbetung stehen offensichtlich auf einer sehr hohen spirituellen Stufe, verbunden mit der Erkenntnis der Einheit G"TTES. Andere Gebote, wie "Du sollst nicht morden" oder "Du sollst keinen Menschen verschleppen" erscheinen hingegen als sehr mondaene Gebote, deren Einhaltung eine schlichte Grundlage zwischenmenschlichen Zusammenlebens darstellen.

Wochenabschnitt Beschalach

"Und die Prophetin Miriam, Aarons Schwester, nahm das Tamburin in ihre Hand, und alle Frauen zogen aus, hinter ihr her, mit Tamburinen und in Reigentaenzen. Und Miriam sang ihnen vor: Singet zu G"TT, denn hoch erhaben ist ER; Ross und Reiter warf ER ins Meer!" (Schemot 15;20-21).

Wir singen nicht, wenn wir aengstlich, verzweifelt oder muede sind, oder nach einer schweren Mahlzeit. Wir singen, wenn wir Sehnsucht nach jemanden haben, den wir lieben; wenn wir Sehnsucht nach besseren Zeiten haben, wenn wir eine Leistung feiern, oder in Erwartung auf eine Offenbarung. Wir singen ferner nicht, wenn wir selbstgefaellig sind. Wir singen, wenn wir nach etwas streben, oder wenn wir Freude an etwas haben und diese in den Himmel steigen lassen wollen.

Wochenabschnitt Bo

So wie das Brechen des Willen Pharaos absolut und vollstaendig sein musste, so muss auch auf persoenlicher Ebene der Bruch beziehungsweise das Ueberwinden der egoistischen Triebe in jedem Bereich unseres Lebens, vollstaendig und absolut sein. Diese Botschaft finden wir im dieswoechigen Thora-Abschnitt Bo wieder.

Wochenabschnitt Va'eira

 

Der Begriff Va'eira bedeutet "Ich habe mich offenbart", so wie es in dem Passuk am Anfang dieser Parascha heisst: "Ich habe mich Avraham, Yitzhak und Ya'akov mit dem Namen K'EL SHADAI offenbart, aber mit meinem Namen ADO'SH"M (dem primaeren Namen G"TTES) wurde Ich Ihnen nicht bekannt." Warum betont die Thora an dieser Stelle den negativen Hinweis, dass G"TT sich den Patriarchen nicht mit seinem primaeren Namen offenbart hat? Was koennen wir aus diesem negativen Statement lernen?

Der Auszug aus Aegypten war primaer eine spirituelle Befreiung, die den Juden ermoeglichte, G"TT zu dienen, ohne Einflussnahme anderer Voelker. Selbstverstaendlich ist auch die Befreiung von der physischen Versklavung nicht unwesentlich, jedoch schlussendlich dient die physische Befreiung dazu, die spirituelle zu ermoeglichen. Was ist eigentlich genau eine spirituelle Befreiung?

Wochenabschnitt Vayechi und Das Fasten am zehnten Tevet


Das Fasten am zehnten Tevet

Der zehnte des Monats Tevet oder auch „Assara Be’Tevet“ ist in der historischen Reihenfolge der erste von vier Fasttagen, der mit der Zerstörung des Tempels in Zusammenhang steht.*)

Am zehnten Tevet des Jahres 3336 (entspricht dem Jahr 425 vor der allg. Zeitrechnung) nahm der babylonische König Nebukadnezar mit seiner Streitmacht die Belagerung der Stadt Jerusalem auf: „Und es geschah im neunten Jahr seiner Regentschaft (Königs Zidkijahus), im zehnten Monat, am zehnten des Monats, kam Nebukadnezar, König von Babel, er mit seinem ganzen Heer vor Jerusalem und lagerte davor, und sie bauten um selbiges Wälle ringsum“ (2. Buch Melachim 25,1). Etwa 30 Monate später, am 09. Tamus des Jahres 3338 schlug das Heer Nebukadnezars eine Bresche in die Mauer Jerusalems und begann mit der Einnahme der Stadt. Nur einen Monat später, am 09. Av des Jahres 3338, wurde der heilige Tempel in Brand gesteckt.